Zimt

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 05.12.2022

This article in english

Synonym(e)

Ceylonesischer Zimtbaum; Cinnamomom spp.; Kaneel; Kaneelbaum

Definition

Zimt ist eines der ältesten Gewürze der Welt. Es wird bereits in der Bibel erwähnt. Offizinell verfügbar sind die geschälte Droge (Cinnamomi ceylanici cortex und Cinnamomi cassiae cortex - die ceylanische bzw. die chinesiche Zimtrinde), das Zimtöl (Cinnamomi zeylanici corticis aetheroleum) aus den Blättern bzw. der Rinde, sowie Zimtpulver.

Zimtöl, Zimtaldehyd und Zimtalkohol finden Verwendung als Gewürz für Süßspeisen, Back- und Süßwaren, Obstkonserven, in der Likörherstellung, in Cola-Getränken, in der Parfüm- und Kosmetikherstellung und bei Toilettenartikeln sowie in der präparativen organischen Chemie. In der Medizin als Stomatikum zur Appetitanregung, meist in Kombination mit anderen Stoffen. Die Stoffliste verzeichnet mehr als 50 Präparate.

 

Phytotherapeutisch zum Einsatz kommt die Rinde (Zimtrinde – Cinnamomi cortex), nachdem sie vom Kork und den darunter liegenden Schichten befreit wurde und das ätherische Öl (Zimtöl – Cinnamomi zeylanici corticis aetheroleum).

Vorkommen

Der Ceylon-Zimtbaum  (Cinnamomum verum) ist in Sri-Lanka, Süd-West-Indien heimisch. Auf Ceylon und in anderen tropischen Gebieten (Südindien, Jamaica, Antillen, Südamerika) in sog. Zimtgärten kultiviert.

Cinnamomum verum ist Stammpflanze von Cinnamomi ceylanici cortex der offinzinellen  ceylanischen Zimtrinde.

Der Chinesische Zimtbaum (Cinnamomum aromaticum oder Cinnamomum cassia) ist in Südchina heimisch, wird aber auch in Mittel-und Südamerika kultiviert.

Cinnamomum aromaticum  ist Stammpflanze von Cinnamomi cassiae cortex der offinzinellen  chinesischen  Zimtrinde.  

 

 

Unerwünschte Wirkungen

Neben dem Hauptallergen Zimtaldehyd kommen noch Thymol, Eugenol und Linalool als weitere, aber geringer ins Gewicht fallende Sensibilisatoren infrage. Sensibilisierungspotenz: Mittelstark. Sensibilisierungshäufigkeit: Häufig.

Klinisches Bild

Auch die Zimtkassie bzw. das aus ihr gewonnene Cassiaöl sind als Ursache von allergischen Kontaktdermatitiden in Erscheinung getreten.

Kreuzreaktionen werden vor allem bei Perubalsamallergikern beobachtet, sind aber auch auf Zimtalkohol und vereinzelt auf Holzteere zu erwarten.

Liegt neben dem Allergen eine zweite Verbindung im Gemisch oder in der Lösung vor, so kann es zum sog. Quenchen-Effekt kommen. Dabei wird die allergene Wirkung des Sensibilisators (z.B. Zimtaldehyd, Citral) durch den zweiten Stoff (z.B. Eugenol, Limonen) aufgehoben oder reduziert.

Handelsnamen

Salviathymol® Tropfen

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag Landsberg/München 97–99
  2. https://arzneipflanzenlexikon.info/zimt.php
  3. Wenigmann M.(2017)  Phytotherapie Arzneidrogen Phytopharmaka Anwendung. Urban & Fischer:  5.123  Wolfstrappkraut (Lycopi herba)  S 218-219
Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 05.12.2022