Mefloquin

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014

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Definition

Halbwertzeit

15–33 Tage (Metaboliten).

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Indikation

Standardbehandlung der Malaria sowie Malariaprophylaxe in Gebieten mit chloroquinresistenten Plasmodium falciparum-Stämmen.

Merke! Bei Besuch Malaria-endemischer Länder empfiehlt die WHO das Mitführen von Mefloquin als Stand-by-Therapeutikum für die Selbstbehandlung bei den ersten Anzeichen einer Infektion, sofern Mefloquin nicht bereits zur Prophylaxe eingenommen wurde!

Eingeschränkte Indikation

Stillzeit, Kinder < 5 Jahren, Feinkoordination erfordernde Tätigkeiten, Gesichtsfeldausfall, vorbestehende Retinopathie, Herzrhythmusstörungen, schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen.

Dosierung und Art der Anwendung

  • Malaria-Prophylaxe (Südostafrika, Südostasien): 1mal/Woche jeweils am gleichen Wochentag, Einnahme bis 4 Wochen nach der Rückkehr aus Endemiegebiet:
    • > 45 kg KG: 250 mg p.o.
    • 31-45 kg KG: 187,5 mg.
    • 20-30 kg KG: 125 mg.
    • 15-19 kg KG: 62,5 mg.

Merke! Um bei Kurzreisen bis zu 3 Wochen rascher wirksame Blutkonzentrationen zu erreichen, ist eine Einnahme von 250 mg/Tag an 3 aufeinander folgenden Tagen vor Reisebeginn und dann die Fortführung des o.g. Schemas sinnvoll!

  • Malaria-Therapie:
    • Pat. > 60 kg KG: Initial 750 mg p.o., nach 6-8 Std. 500 mg, nach weiteren 6-8 Std. 250 mg.
    • Pat. > 45 kg KG: Initial 750 mg p.o., nach 6-8 Std. 500 mg.
    • Pat. < 45 kg KG: 25 mg/kg KG.

Unerwünschte Wirkungen

Teratogenität, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit, Sehstörungen, Fieber, Schüttelfrost, Angstzustände, Halluzinationen, Krampfanfälle, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Extrasystolie, Blutbildungsstörungen, Magen-Darm-Störungen, Cholestase, Transaminasenanstieg, allergische Hautreaktionen, Photosensibilisierung.

Wechselwirkungen

Chinidin, Chinin, Glukokortikoide und Halofantrin erhöhen die Kardiotoxizität, Chloroquin und Valproinsäure provozieren Krampfanfälle.

Kontraindikation

Schwangerschaft, Epilepsie, Chininunverträglichkeit, Einnahme von Calciumantagonisten.

Präparate

Lariam

Hinweis(e)

Merke! Wegen ausgesprochener Teratogenität und sehr langer Halbwertzeit müssen Frauen im gebärfähigen Alter bis 3 Monate nach der letzten Tabletteneinnahme eine effektive Kontrazeption betreiben!

Patienteninformation(en)

Merke! Das Präparat führt zu einer starken Beeinflussung der Feinkoordination. Flugzeugbesatzungen und andere Personen, die Tätigkeiten ausüben, die Feinkoordination und räumliche Diskriminierung erfordern (z.B. Piloten), sollten diese Tätigkeit während und für mindestens 2 Wochen nach der Anwendung unterlassen!

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Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014