Lindan

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014

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Synonym(e)

γ-Hexachlorcyclohexan

Definition

Antiparasitosum aus der Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe (gamma-Hexachlorcyclohexan).

Cave! Lindan wurde ab 2008 durch die WHO zur Anwendung am Menschen verboten! In der BRD ebenfalls ab 2008 verboten!

Pharmakodynamik (Wirkung)

Kontakt-, Fraß- und Atemgift für Ameisen, Flöhe, Läuse, Wanzen, Motten, Engerlinge, Drahtwürmer, Silberfische, Fliegen, Borken- und Rüsselkäfer, Zecken, Milben ( Skabies und Räude).

Indikation

Bis 2007 weit verbreitetes Mittel in der Therapie der Skabies und bei Läusebefall.

Eingeschränkte Indikation

Kinder < 3 Jahre, Epilepsie, Schwangerschaft, Stillzeit.

Normkonzentration

Gel/Emulsion: 0,3%.

Unerwünschte Wirkungen

  • Paragruppenallergie (Jacutin Emulsion), ZNS-Störungen, Hautreizung.
  • Toxische Reaktionen (z.B. Neurotoxizität): Nach Einnahme, Inhalation oder kutaner Resorption. LD 150 mg/kg KG, MAK-Wert 0,5 mg/m3.
  • Akut: Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Atemdepression, Hyperhidrose, Kreislaufkollaps.
  • Chronisch: Leberschäden, im Tierversuch kanzerogen.

Wechselwirkungen

Kosmetika und Tenside steigern die Lindan-Absorption, Kombination meiden.

Kontraindikation

Großflächige Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern, Anwendung am Auge, Langzeittherapie, Paragruppenallergie (Jacutin Emulsion).

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Bhalla M et al. (2004) Reversible neurotoxicity after an overdose of topical lindane in an infant. Pediatric Dermatology 21: 597-599
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