Xanthomatose zerebrotendinöse E75.5

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 05.06.2019

This article in english

Synonym(e)

van-Bogaert-Scherer-Epstein-Syndrom; Zerebrotendinöse Xanthomatose

Erstbeschreiber

Van Bogaert, Epstein u. Scherer, 1937

Definition

Seltene familiäre Cholesterol-Speicherkrankheit, klinisch charakterisiert durch frühzeitig auftretende Sehnenxanthome und fortschreitende neurologische Störungen.

Ätiopathogenese

Autosomal-rezessiver Erbgang. Relativ häufiges Vorkommen bei jüdischen sephardischen Familien marokkanischen Ursprungs. Bekannt sind zwei Mutationen im C27-Hydroxylase-Gen (CYP27 und CTX), das sich am distalen Ende des langen Arms auf Chromosom 2 befindet (2q33–qter). Das Gen kodiert die mitochondriale Cytochrom P 450 der Subfamilie 27 sowie die Sterol-27-Hydroxylase. Der Enzymdefekt führt zu einer Störung der Gallensäuresynthese und Akkumulation von Cholestanol. Der Vitamin D-Stoffwechsel kann ebenfalls durch den Enzymdefekt gestört sein.

Klinisches Bild

Multiple Sehnenxanthome bereits in der Kindheit. Normale Plasmacholesterin-Konzentration. Erhöhung der Plasmacholestanol-Konzentration. Frühzeitige Katarakt. Demenz. Pyramidenbahnzeichen. Zerebellare Ataxie. Bulbärparalyse. Frühzeitige Atherosklerose. Evtl. Osteoporose.

Differentialdiagnose

Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen mit frühzeitig auftretenden Sehnenxanthomen durch Bestimmung des Plasma-Cholesterins und gegebenenfalls der LDL-Rezeptoren an Monozyten (familiäre Hypercholesterinämie), durch Bestimmung des Apo-E-Phänotyps (familiäre Hyperlipoproteinämie Typ III) sowie durch Bestimmung von Pflanzensterolen im Serum (Sitosterolämie mit Xanthomatose).

Therapie

Frühzeitige therapeutische Anwendung von Chenodesoxycholsäure kann die Entwicklung neurologischer Symptome verhindern.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Leitersdorf E, Reshef A, Meiner V et al. (1993) Frameshift and splice-junction mutations in the sterol-27-hydroxylase gene cause cerebrotendinous xanthomatosis in jews of moroccan origin. J Clin Invest 91: 2488-2496
  2. van Bogaert L, Scherer HJ, Epstein E (1937) Une forme cérébrale de la cholestérinose généralisée. Masson, Paris.

Verweisende Artikel (1)

Van-Bogaert-Scherer-Epstein-Syndrom;

Disclaimer

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt, um eine endgültige und belastbare Diagnose zu erhalten. Diese Webseite kann Ihnen nur einen Anhaltspunkt liefern.

Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 05.06.2019