Tinea cruris B35.8

Tinea cruris bezeichnet eine, meist chronische Dermatophyteninfektion der Unterschenkel (wird im angloamerikanischen Sprachgebrauch als Tinea corporis bezeichnet). Das klinische Bild ist geprägt durch  Dauer der Infektion, immunologische und lokale Ausgangssituation des Erkrankten sowie durch die Art des Erregers.    

Autoinokulation durch Rasieren der Beinhaare bei vorbestehender Tinea unguium bzw. Tinea pedum. Durch eine Traumatisierung kommt es zu Follkelrupturen und Dislokalisation von infizierten Keratinpartikeln in die Dermis. Aus diesen dislozierten Keratinpartikeln beziehen die "keratinophilen" Dermatophyten ihr Nahrungsreservoir.     

Vor allem Frauen sind befallen.

Distale Unterschenkelaußenseiten.

Bräunliche bis blaurötliche, erbsgroße, follikulär gebundene, juckende, evtl. konfluierende Knötchen mit Schuppenkrausenrand.

Pilznachweis in Nativpräparat oder Kultur. S.a.u. Mykosen.

Bakterielle Follikulitis; Candidose; Psoriasis vulgaris; Erythema nodosum.

In jedem Fall empfiehlt sich eine lokale und systemische antimykotische Therapie. S.a.u. Tinea.

Hochchronischer Verlauf.

Wahrscheinlich ist die klinische Sonderform der Tinea cruris, die Tinea granulomatosa follicularis et nodularis cruris, identisch mit dem unter "Granuloma trichophyticum (Majocchi)" beschriebenen Krankheitsbild. 

1. Gip L et al. (1969) Tinea granulomatosa cruris. Acta Derm Venereol 49:517-518
2. Meinhof W et al. (1976) Multiple subcutaneous Trichophyton rubrum abscesses. Pathomorphosis of a generalized superficial tinea due to impaired immunological resistance. Hautarzt 27:318-327
3. Moreno Giménez JC (1999) New clinical aspects of dermatomycosis. Rev Iberoam Micol 16:22-25